Nachdem das Flugzeug im Verlaufe des ersten Weltkrieges komplett an den Kampfhandlungen teilnahm entwickelte es sich während des zweiten Weltkrieges zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für die Landsysteme. Jagdbomber und schwere Jagdflugzeuge fanden insbesondere Beachtung, weil sie in niedriger Höhe anflogen scheinbar mühelos ihre Ziele aussuchten und genauso schnell entkamen wie sie angegriffen hatten. Sogar Panzer waren hilflos gegen diese Art von Gegner so wurde die Beweglichkeit von Bodenverbänden erheblich eingeschränkt. Die deutsche Wehrmacht litt zum Ende des zweiten Weltkrieges erheblich unter dieser Bedrohung aus der Luft, da die alliierte Luftüberlegenheit die Elite-Panzereinheiten zwang sich nur in der Nacht oder in Zeiten von schlechtem Wetter zu bewegen um Angriffe durch alliierte Jagdbomber wie zum Beispiel Hawker Typhoon und Republic P-47 Thunderbolt zu vermeiden. In diesem Gefechtsfeld vertraute die Wehrmacht auf ihre 20mm und 37mm Flugabwehrgeschütze, welche entweder gezogen wurden oder auf Fahrzeuge montiert waren wie zum Beispiel beim Wirbelwind und Sd.Kfz. 7/1 Halbkettenfahrzeug. Diese boten örtlichen Flugabwehrschutz für ihre Bodentruppen.
Später im Jahr 1955 wurde die neu geschaffene Bundeswehr mit militärischer Ausrüstung durch die Vereinigten Staaten und andere Länder ausgestattet. Die Entwicklung von Waffensystemen im eigenen Land die mehr geeignet für die Bedürfnisse der Bundeswehr und ihre Einsatzgrundsätze waren wurde eine dringende Notwendigkeit. Aus den Erfahrungen des zweiten Weltkrieges hatte die Bundeswehr eine Vorliebe für hochmobile Flugabwehr-Selbstfahrlafetten entwickelt. So kam es dass in Zusammenhang mit der Entwicklung des Leopardpanzers und des Schützenpanzers Marder eine Flugabwehr-Selbstfahrlafette geplant wurde um den M42 „Duster“ aus amerikanischer Produktion zu ersetzen.
Die Entwicklungsgeschichte des Gepard kann in vier Abschnitte eingeteilt werden. Im ersten Abschnitt (1955-Mitte 1958) wurde ein Prototyp nach einem Grundsatzkonzept im Jahr 1956 gebaut. Dieses Konzept wurde entwickelt durch das Amt Blank, dem Vorgänger des Verteidigungsministeriums. Dieser Prototyp hatte zwei 20mm Kanonen auf dem Fahrgestell eines HS.30 Schützenpanzers. Es existierten Pläne im Jahr 1957, dasselbe Fahrzeug mit zwei 30mm Kanonen auszustatten aber das Chassis des HS.30 konnte das zusätzliche Gewicht nicht verkraften und so wurde diese Idee verworfen. Das Konzept entwickelte sich in der zweiten Phase (Mitte 1958-1964) in eine Anforderung für ein Fahrzeug mit weniger als 20t, zwei 30mm Kanonen und ein Zielfolgeradar. Wie auch immer wurde auch dieses Konzept letztendlich verworfen, da der Prototyp nicht die Anforderungen der Bundeswehr erfüllte. In der dritten Phase (1965-Mitte 1970) wurde das Fahrgestell des Leopardpanzers die Basis für das Design. Die Entwicklung des Rheinmetall Matador (mit zwei 30mm Kanonen) wie auch der 5PFZ-A Prototyp aus dem Jahr 1968 und der 5PFZ-B Prototyp aus dem Jahr 1969 (beide trugen ein Örlikon Waffensystem mit zwei 35mm Kanonen) wurde parallel bis zur Energiekrise 1970 weitergeführt. Die starke Begrenzung der Verteidigungsausgaben führte zur Auswahl des billigeren 5PFZ-B Prototyps für die Weiterentwicklung nach Mitte 1970. Diese Entwicklung wurde offiziell im Jahr 1975 als Gepard angenommen. Das Feuerleitsystem kann mit Recht als das entscheidende Merkmal des Gepard angesehen werden. Ein konisches Zielverfolgungsradar und ein 360° Rundsuchradar wurden vorne und hinten im Turm eingebaut. Das Überwachungsradar suchte den Luftraum nach potentiellen Zielen ab, ermittelte ihre Flugrichtung, Entfernung usw. und identifizierte sie als eigen oder feindlich. Diese Daten wurden dann entweder automatisch oder manuell auf das Zielfolgeradar übergeben welches das Ziel verfolgte und mit seinem Rechner die Feuerleitdaten wie Entfernung und Rohrerhöhung ermittelte während der Turm gedreht wurde um die Kanonen in Feuerstellung zu bringen. Jede der Örlikon 35mm Kanonen, welche eine Reichweite von 4km und eine Kadenz von 550 Schuss pro Minute hatten (oder 1100 Schuss pro Minute wenn beide Kanonen zusammen feuerten) konnten dann das Feuer eröffnen. Da das Überwachungs- und das Zielfolgeradar getrennt waren konnte das Zielfolgeradar auf einem speziellen Ziel aufgeschaltet bleiben, während das Rundsuchradar gleichzeitig zusätzliche Bedrohungen erkannte. Sowohl das Rundsuch- als auch das Zielfolgeradar hatten eine Reichweite von 15km und machten den Gepard zu einem extrem Leistungsfähigen Flugabwehrgeschütz das sogar Ziele bekämpfen konnte, welche sich im hohen Unterschallbereich näherten. Die Örlikon 35mm Kanonen konnten auch gegen Panzer benutzt werden da man die Möglichkeit hatte die automatische Munitionszuführung auf Panzermunition umzuschalten. Zusätzlich, durch die seitliche Anbringung der Waffen am Turm wurde die Instandsetzung einfacher und die Besatzung war besser geschützt vor den Abgasen der Waffen und vor nuklearen und biologischen Waffen. Um mit der steigenden Bedrohung durch Kampfhubschrauber Schritt zu halten wurde eine Kampfwertsteigerung entwickelt um Stinger Flugabwehrraketen montieren zu können.
Der Gepard wog 45,6t und hatte den gleichen Antrieb und das gleiche Laufwerk wie der Leopard Panzer. Er wurde angetrieben durch einen MTU MB 838 CaM-500 Vielstoff-Diesel V10 Motor mit 830 PS was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h verlieh. Diese Leistungsdaten bedeuteten, dass er ausreichende Beweglichkeit besaß um zusammen mit den Leopard-Panzern auf dem Schlachtfeld kämpfen zu können. Die Produktion begann 1975 und 377 Geparden wurden gebaut um die Panzer- und Panzergrenandier Divisionen der Bundeswehr auszustatten. Neben Deutschland wurden die Geparden auch nach Belgien, Rumänien und in die Niederlande exportiert. Die 95 niederländischen Flakpanzer Gepard unterschieden sich durch niederländische Radarsysteme.
Bemalung des Gepardes:
In den 70er Jahren waren alle Bundeswehrpanzer im NATO Standard in dunkeloliv lackiert und der Gepard der von 1975 an gebaut wurde machte keine Ausnahme. In der Mitte der 80er Jahre führte die Nato ein dreifarbiges grün, braun und schwarzes Tarnschema ein. Die 35mm Kanonen des Gepard waren brüniert während der Turm innen weiß lackiert war. Richten Sie sich nach der Anleitung und benutzen sie Tamiya Farben zur Bemalung des Zubehörs und der Details.